Briefmarkenfreunde besuchen beim Vereinsausflug Augsburg

13 Mitglieder der Briefmarkenfreunde Kornwestheim e.V. machten sich am 11.09.2018 mit dem ICE auf den Weg nach Augsburg, in eine Stadt, deren historische Bedeutung für die meisten der Besucher nur sehr lückenhaft bekannt war.

 

Die Briefmarkenfreunde in der Fuggerei in Augsburg

Am Ende des Tages mussten alle eingestehen „die Bedeutung Augsburgs in der Deutschen Geschichte hat alle Erwartungen weit übertroffen“. Gut zu wissen: Der Name Augsburgs leitet sich vom römischen Kaiser Augustus ab, der 15 v. Chr. (zunächst als Militärlager) Augsburg gründete. Augsburg ist die drittgrößte Stadt Bayerns,  Universitätsstadt und Sitz der Regierung und des Bezirks Schwaben.

Los ging es nach der Ankunft in Augsburg bei herrlichem Wetter mit der kompetenten Stadtführerin Frau Heppner, die uns mit einführenden Worten über die Augsburger Geschichte sehr beeindruckte. Bei der Führung besichtigte die Reisegruppe neben dem Rathaus mit dem berühmten Goldenen Saal auch die Fuggerei, danach gemeinsames Mittagessen im Ratskeller bei Haxe und Riegele-Bier, alles hat vorzüglich geschmeckt.

Im 2. Weltkrieg wurde Augsburg am 25. und 26. Februar 1944 von verheerenden Luftangriffen schwer getroffen. Ein großer Teil der Stadt, insbesondere die einst so prächtige Altstadt bis zum Dom, wurde weitgehend zerstört – und auch das historische Rathaus lag in Schutt und Asche.

 

Der „Goldene Saal“

Das Augsburger Rathaus wurde von 1615 bis 1624 an der Ostseite des Rathausplatzes  von Augsburg errichtet. Der 57 Meter hohe Bau gilt als einer der bedeutendsten der Renaissance Architektur nördlich der Alpen und stellt das Wahrzeichen der Stadt dar. Bis ins Jahr 1917 war es das höchste Gebäude Deutschlands.
Der Goldene Saal ist ein Prunksaal im Augsburger Rathaus. Er zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern der Spätrenaissance und zu den wichtigsten der Stadt Augsburg.
Im zweiten Obergeschoss des Augsburger Rathauses gelegen, umfasst der Goldene Saal eine Fläche von 552 m² bei einer Deckenhöhe von 14 Metern. Mit seinen beeindruckenden Portalen, den üppigen Wandmalereien und nicht zuletzt der prachtvollen Kassettendecke galt er schon zu Zeiten seiner Entstehung als Höhepunkt künstlerischer Innenraumgestaltung. Seinen Namen bezieht der Saal von dem reichhaltigen Goldschmuck, der seine Einrichtung ziert.

Weiter führte der Weg zur Fuggerei über die verzweigten Arme des Lechs, dessen Kanäle zu den bedeutendsten Denkmälern Augsburgs zählen.  Augsburg bewirbt sich derzeit unter dem Titel „Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst in Augsburg“ um die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Welterbes.

 

In den engen Gassen in der „Fuggerei“

Weiter ging es zur sog. „Fuggerei“. Jakob Fugger, auch der Reiche genannt (1459-1525), ließ für seine Arbeiter und Angestellten schon damals Wohnungen errichten, die je einen Gulden Monatsmiete kosteten, heute umgerechnet 88 Cent. Die Fuggerei wurde 1521 von Jakob Fugger als Wohnsiedlung für bedürftige Augsburger Bürger gestiftet. Jede Fuggerei-Wohnung verfügte von Anfang an über eine Küche mit offenem Herd zum Kochen, Heizen und auch zum Baden und Wäsche waschen. Ab 1681 lebte die Familie von Franz Mozart, dem Urgroßvater des Komponisten und größten Tonschöpfer aus schwäbischem Stamm Wolfgang Amadeus Mozart, in Augsburg, und er arbeitete als Stiftungs-Baumeister in der Fuggerei. Er starb hier 1694. In die Sozialsiedlung durften nur „würdige Arme“ einziehen. Noch heute kosten die Wohnungen 88 Cent pro Monat. Die Bewohner müssen sich vor dem Einzug verpflichten, 3 Gebete am Tag zu sprechen.

Am Abend bei der Rückfahrt nach Kornwestheim war sich die gesamte Gruppe einig:  „So eine für Deutschland historisch wichtige Stadt mit vielen Denkmälern haben wir nicht erwartet, meistens fährt man in Augsburg durch oder vorbei auf der Reise gen Süden ohne einen Stopp“.  Das wird sich in Zukunft ändern.